Geschichte
Der Regierungsrat beantragte 1998 im Grossen Rat die Bildung der Politischen Gemeinde Tobel aus den bisherigen Ortsgemeinden Tobel und Tägerschen. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger beantragten dem Regierungsrat, der neuen Politischen Gemeinde den Doppelnamen Tobel-Tägerschen zu geben. Der Grosse Rat des Kantons Thurgau genehmigte diesen Antrag.
Bis dahin bildeten die drei Ortsgemeinden Tobel, Tägerschen und Braunau zusammen die Munizipalgemeinde Tobel. Heute ist die Nachbargemeinde Braunau eine eigenständige Politische Gemeinde. Tobel und Tägerschen bilden nicht nur geografisch, sondern auch kulturell und wirtschaftlich eine Einheit. Mit ihrem gemeinsamen Siedlungsgebiet, heute nahtlos zusammengebaut, erfüllen sie auch die raumplanerischen Anforderungen und die Leistungsfähigkeit für eine gute Zukunft. Seit dem 1. Januar 1999 gibt es somit die heutige Politische Gemeinde Tobel-Tägerschen.
Die Gründung der Gemeinde Tobel ist eng verbunden mit der damaligen Johanniterkomturei und geht wohl auf deren Anfänge ins 13. Jahrhundert zurück. Das Dorf entwickelte sich um die Komturei und wurde 1798 sogar Hauptort des Bezirkes. 1871 löste Münchwilen diese Vorherrschaft ab. Im 1807 nutzte der junge Staat Thurgau und eignete sich die Komturei mit allen Ländereien an und richtete eine Strafanstalt ein, welche bis 1973 Bestand hatte.
Am 17. Juni 762 liess Bauer Joto eine Urkunde verfassen, in der er alles was ihm im Dorfe Tägerschen gehöre dem Kloster vermache. Das ist die erste Nennung der Ortschaft Tägerschen. Als erste Ortschaft ihrer Umgebung bekundete Tägerschen mit dieser von den Zeugen mit Kreuzchen unterzeichneten Urkunde, dass es als Dorfgemeinschaft bestand und lebte. Alle seine Nachbarn erschienen erst später in der Geschichte, so z.B. Bettwiesen 840, St. Margarethen 838, Lommis 779, Tobel 1228, Hittingen 1377 und Braunau am 10. Oktober 762. Nach 1799 wurde der Thurgau zur repräsentativen Demokratie und führte Bezirk, Kreis und Munizipalgemeinden ein. Aus dem Herrschaftsgebiet der Komturei entstand die Munizipalgemeinde und auf dem Schloss und Gerichtshaus in Tägerschen regierten bis 1871 die Statthalter des Bezirks Tobel.
Bis ins Jahr 2012 verwendete die Politische Gemeinden Tobel-Tägerschen die beiden ehemaligen Ortswappen und Fahnen. Aus Anlass der Renovation des Regierungsgebäudes in Frauenfeld folgte man dem Wunsch der Regierung nach einem einheitlichen Wappen. Aus den beiden ehemaligen Wappen ist ein neues Wappen gebildet worden. Aus diesen sind die ursprünglichen Wappen der beiden Ortgemeinden noch immer erkennbar.